Unser Sozialcurriculum hat das Motto

Das Miteinander gestalten: ichdu – wir

folgende Kompetenzen werden schwerpunktmäßig – d.h. den alltäglichen Unterricht ergänzend – gefördert, entwickelt und eingeübt.

Im Zentrum unseres Sozialcurriculums steht das Thema Ich-Stärkung unserer Schüler:innen.
Was macht ein starkes Ich aus?

  • Ein starkes Ich lernt sich selbst immer besser kennen. Im Unterricht und außerunterrichtlichen Aktivitäten lernen unsere Schüler:innen ihre Stärken und Schwächen kennen. Sie bekommen Angebote und Anregungen, wie sie ihre Stärken weiter ausbauen können und an ihren Schwächen arbeiten können. Im Sozialpraktikum beispielsweise bewerben sich unsere Schüler:innen eigenständig um einen Platz in einer sozialen Institution. Dort lernen sie sich in einer anderen Rolle kennen und können im Anschluss darüber reflektieren.
  • Ein starkes Ich kann Nein sagen, wenn es darauf ankommt. Unsere Schüler:innen bekommen über vielfältige Angebote vor Augen geführt, dass es wichtig ist, Nein sagen zu können und Grenzen zu ziehen. Im Projekt „Wilde Bühne“, in dem ehemalige Drogenabhängige von ihrer Suchterfahrung sprechen, wird aufgezeigt, wie wichtig es an manchen Stellen für sie gewesen wäre, Nein zu sagen und einen anderen Weg einzuschlagen.
  • Ein starkes Ich kämpft niemals allein. An unserem Gymnasium wird Gemeinschaft groß geschrieben. Gemeinsam zu lernen, sich zu entwickeln, Fehler machen zu dürfen und Spaß zu haben wird auch in unseren sozialen Projekten betont. Im Konflikttraining beispielsweise lernen unsere Schüler:innen wie damit umzugehen, wenn bei all den vielen, parallel laufenden Entwicklungen unvermeidbar auch Konflikte auftreten und wie diese zu lösen sind.
  • Ein starkes Ich weiß, wo es sich Hilfe holen kann. Stärke bedeutet nicht, immer alles auszuhalten und alleine durchzustehen. Stärke beweist sich dann, wenn ich mich selbst oder andere schütze, indem ich mir Hilfe hole. Im Projekt zum Thema Mobbing und Cybermobbing steht genau das im Vordergrund: Nicht schweigen! Für sich oder andere Hilfe holen!

Nähere Informationen finden Sie hier:

  • Angebote sortiert nach verschiedenen Klassenstufen
  • Angebote sortiert nach einzelnen Gruppierungen (Schüler, Eltern, außerschulische Partner, …)
  • Erläuterungen der Angebote

Sozialpraktikum

I. Konzeption und Ziele

Am einwöchigen Sozialpraktikum nehmen alle Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen teil.

Es soll dazu dienen, allen Teilnehmenden eine Möglichkeit des sozialen Engagements zu bieten, wozu sich das Gymnasium Neckartenzlingen in seinem Leitbild ausdrücklich verpflichtet hat.

In neuen, ihnen unbekannten Räumen übernehmen die Praktikanten mitmenschliche und gesellschaftliche Verantwortung, erleben Herausforderungen und Begegnungen, die zur Persönlichkeitsbildung beitragen und ihre Sprach- und Handlungsfähigkeit erweitern. Sie lernen konkret die Achtung des menschlichen Lebens und den Umgang mit Hilfsbedürftigen. Damit haben sie Gelegenheit soziale Kompetenzen einzuüben, die nicht zuletzt der eigenen Berufsfindung dienen können.

II. Struktur und Gestaltung des Praktikum

Alle Teilnehmenden verbringen zu Beginn des 2. Schulhalbjahres während einer Woche 20 Stunden in einer sozialen Einrichtung und erstellen darüber einen Praktikumsbericht, der in die Note des 2. Halbjahres in den Fächern Religion und Ethik einfließt.

Das Praktikum wird jeweils in den Lerngruppen der Fächer evangelische bzw. katholische Religion und Ethik in jeweils 3 – 4 Doppelstunden vor- und nachbereitet. Tipps zur Stellensuche, zur mündlichen und schriftlichen Bewerbung, Anleitung zum Erstellen eines Praktikumsberichtes, grundsätzliche Informationen über die Bedingungen eines Sozialpraktikums und Verhaltensregeln in den Institutionen wie auch das Thematisieren möglicher Fragen und Bedenken gehören zur Vorbereitung, die Auswertung und Präsentation des Erlebten mittels Gesprächen, Plakaten, kleinen Ausstellungen, das Informieren des nächsten Praktikumsjahrgangs zur Nachbereitung.

Während des Praktikums besuchen die Lehrenden die Praktikanten nach Möglichkeit vor Ort.

Die jeweilige Praktikumsstelle wird um das Erstellen eines standardisierten Feedbackbogens gebeten, der dem Praktikumsbericht beigelegt werden soll.

Die Eltern können beim Finden der Praktikumsstellen unterstützen oder diesbezügliche Informationen weitergeben.

Die Konzeption versteht sich als offene und kann je nach Erfahrungen und Anregungen aller Beteiligten modifiziert werden.

III. Erfahrungen seit dem Schuljahr 2008/9

Hohe Kooperationsbereitschaft der Stellenanbieter, positive Resonanz und gute Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und deren Eltern.

Stimmen der Teilnehmenden

«Eine positive Erfahrung war, dass sich in der Vesperkirche Menschen aus ganz verschiedenen sozialen Schichten an einen Tisch setzen.» (Praktikant, Vesperkirche Nürtingen)

«Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht einfach ist, mehrere Kinder unter einen Hut zu bringen, weil jedes seinen eigenen Willen hat. Ich habe großen Respekt vor den Erzieherinnen, denn ich finde es bewundernswert, wie sie mit den Kindern umgehen.» (Praktikantin, Kindergarten)

«Eine schöne und interessante Erfahrung war, dass Kinder einem innerhalb einer Woche so ans Herz wachsen können, dass man am liebsten dort bleiben möchte.» ( Praktikantin, Grundschulförderklasse)

«Ich finde es faszinierend, wie schnell man den Menschen mit Behinderung „näher kommt“: Am ersten Tag wusste ich mit ihnen kaum etwas anzufangen, weil ich in meinem Alltag keinen Kontakt zu Menschen mit Behinderung habe. Doch mit der Zeit lernte ich, dass sie Menschen wie wir sind, und man sie darum möglichst normal, so wie Menschen ohne Behinderung, behandeln sollte.» (Praktikant, Behinderteneingliederungshilfe)

«Ich habe gelernt mit kranken Menschen umzugehen und sie zu pflegen: Blutdruck messen, Temperatur messen, Puls messen – jetzt weiß ich, warum diese Werte so viel über den Gesundheitszustand unseres Körpers aussagen. (…) Wenn man Krankenpflege als Beruf wählt, ist große Teamfähigkeit das A und O, sonst werden Stresssituationen zu einem Problem. Da die Arbeit in der Krankenpflege oft auch mit seelischen Belastungen verbunden ist, muss man diesen gewachsen sein.» (Praktikantin, Krankenhaus)

«Den ganzen Tag kranke Menschen um sich zu haben, ist eine echte Herausforderung und muss bewältigt werden. Man darf weder Berührungsängste, noch Abneigung gegen menschliche Ausscheidungen haben. (…) Ich kann das Praktikum im Krankenhaus den nächsten Klassen nur empfehlen. Man bekommt einen guten Einblick in den Krankenhausalltag, der Arbeitsablauf und in die Arbeit mit kranken Menschen.» (Praktikantin, Krankenhaus)

„Teilweise war es etwas stressig und es war oft sehr laut.“ (Praktikantin, Kindergarten)

«Eine Erfahrung, die ich nicht so gern gemacht habe, ist, dass die Kinder sehr anhänglich sind. Wenn man einmal ein Spiel angefangen hat, dann wollen sie nicht mehr aufhören, man kann nichts anderes mehr machen.» (Praktikant, Kindergarten)

„Das einzig Negative an dem Sozialpraktikum fand ich, dass diese 1 Woche viel zu kurz war, ich hätte gern mehr Zeit dort verbracht. (…) Die Zeit verschwand wie im Flug.“ (Praktikantin, Kindergarten )

„Das einzige, was ich bemängeln könnte, ist, dass das Praktikum zu kurz war.“(Praktikant, Behinderteneingliederungshilfe )

Schüler mit Schülern – Neu seit 2018!

Wer wir sind:

Wir besuchen die Jahrgangsstufe 1 bzw. die Klasse 10 und haben bereits langjährige Schulerfahrung am Gymnasium. Einige waren bereits als Paten tätig, bzw. waren und sind Klassensprecher oder in der SMV engagiert.

Wir haben uns im Rahmen einer Ausbildung damit beschäftigt, was beim

Beraten,
Reden,
Vermitteln im Streitfalle (Schülermediation) beachtenswert und wichtig ist und
Spiele kennen gelernt, die das Miteinander fördern und z.B. der Suchtprävention dienen.

Für wen wir da sein möchten:

Wir wenden uns vor allem an die Klassen: 6 – 8 und 5 (erst 2. Halbjahr)

Was wir können:

Wir können in Klassenlehrerstunden kommen und aus Schülersicht etwas zur Sprachenwahl: Französisch oder Latein? oder zur Zugwahl: Spanisch, NWT oder IMP? sagen. Wir können in die Klassenlehrerstunde kommen, und Spiele spielen, welche die Klassengemeinschaft stärken oder Module zur Suchtprävention vermitteln. Wir können bei Konflikten zwischen Gruppen oder einzelnen vermitteln (= Mediation mit Regeln).

Wo wir sind:

Wir sind montags und donnerstags in der Gr. Pause in Raum 318 ansprechbar. Wer einen Termin vereinbaren will oder als Gruppe oder Einzelne(r) einen Rat braucht, der das Schülerleben erleichtern kann, oder einfach mal reden möchte, darf gerne in Raum 318 kommen!

Paten am Gymnasium Neckartenzlingen

Um den neuen Fünftklässlern das Ankommen und Einleben am Gymnasium zu erleichtern, gibt es die Paten. Sie sind Ansprechpartner bei Problemen und helfen den Fünftklässlern, sich in der neuen Schule zurechtzufinden. Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse, die in mehreren Treffen auf ihre Aufgabe vorbereitet werden, betreuen in Gruppen von 5 bis 10 Schülern jeweils eine 5. Klasse.

Die Paten begrüßen „ihre“ Klasse am 1. Schultag und überreichen jedem Fünftklässler ein Foto der Patengruppe. In der ersten Schulwoche helfen die Paten bei der Orientierung im Schulhaus (Schulhausralley), beim Orientieren in der Mensa und unterstützen bei Bedarf die Fahrschülerinnen und Fahrschüler am Bus.

Sie begleiten die Klassen am Kennenlerntag, der in der 2. oder 3. Woche stattfindet.

Darüber hinaus organisieren sie in Absprache mit den Klassenlehrern weitere gemeinsame Aktivitäten wie z.B.: Klassenfeste, Plätzchen backen, Schulhausübernachtung. Auch in Klassenlehrerstunden können sie mit einbezogen werden.