Ein Beitrag für die Wissenschaft: Schüler*innen der Klasse 7a nehmen an einem Projekt zur Ameisenforschung teil
Am 26.06. bekam die Klasse 7a von Frau Laudage in Biologie Besuch von einer Kooperation der PH Ludwigsburg, der Universität Hohenheim sowie des Naturkundemuseums Stuttgart. Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Durchführung eines Projekts, bei dem Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen im Stuttgarter Raum einen kleinen Beitrag zur Ameisenforschung leisten. Der Name Tapinoma magnum war einigen Schüler*innen bereits vor Beginn des Projekts bekannt. Diese ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende, jedoch in jüngerer Vergangenheit auch in Teilen Deutschlands verbreitete Ameisenart sorgt besonders seit diesem Sommer für Schlagzeilen: Kolonien dieser Art können Straßen unterhöhlen, Gehwege beschädigen und sogar Stromnetze stören. Dementsprechend groß ist das Interesse der Wissenschaft, die Verbreitung dieser Art in Deutschland zu überwachen.
Hier kamen unsere Siebtklässler*innen ins Spiel: Bei einer Erhebung zu den auf dem Schulgelände vorkommenden Ameisenarten konnten sie der Projektleitung interessante Daten übermitteln und gleichzeitig einen Eindruck davon gewinnen, wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert. Das Untersuchungsgebiet wurde in einem 5-Meter-Raster abgesteckt, innerhalb dessen Kleingruppen die Vegetationsbedeckung dokumentierten sowie Ameisenköder vorbereiteten und fixierten. Nach etwa einer Stunde hatten sich an vielen Ködern tatsächlich einige Ameisen eingefunden. Diese mussten dann mit etwas Geschick in kleine Plastikgefäße mit Deckel verpackt werden, um sie später unter dem Binokular betrachten zu können. Gruppen, in deren Untersuchungsbereich keine Ameisen gefunden wurden, unterstützten andere bei der Bestimmung ihrer Exemplare.
Unter der Vergrößerung merkten die Schülerinnen schnell, dass Ameise nicht gleich Ameise ist: Mithilfe eines Bestimmungsschlüssels untersuchten sie die gefangenen Individuen auf verschiedene äußere Merkmale. Ist die Ameise komplett schwarz oder teilweise braun bzw. rötlich? Ist am Hinterleib eine Einschnürung sichtbar? Wie ist das Stielchen zwischen Vorder- und Hinterleib geformt – spitz oder flach? All diese Details wurden unter dem Binokular plötzlich sichtbar, und die Schüler*innen arbeiteten mit großem Eifer an der Bestimmung von Knoten-, Schuppen- und Drüsenameisen. Einige Gruppen meinten am Ende tatsächlich auch Ameisen der Gattung Tapinoma bestimmt zu haben. Diese Exemplare wurden separat gesammelt und zur weiteren Untersuchung nach Stuttgart zurücktransportiert.
Das Projekt war in jedem Fall ein spannender Einblick – sowohl in die echte Wissenschaft als auch in die Welt zu unseren Füßen. Vielleicht wurde bei einigen Schüler*innen ein tieferes Interesse am Thema geweckt oder zumindest ein bleibender Eindruck vermittelt: Ameise ist nicht gleich Ameise.
Lea Leichter